Aktionismus an der Börse = Renditekiller
In der heutigen schnelllebigen Welt der Finanzmärkte ist Aktionismus ein häufiges Phänomen, das oft zu suboptimalen Anlageergebnissen führt. Aber was genau bedeutet Aktionismus an der Börse, und warum kann er sich als fataler Renditekiller erweisen?
Was ist Aktionismus?
Aktionismus bezeichnet “handlungsorientiertes Tun”, das üblicherweise das Gegenteil von planvollem Vorgehen darstellt. Im Börsenkontext beschreibt Aktionismus den emotional motivierten Drang, tätig zu sein, oft ohne rationalen Plan. Dieser impulsive Ansatz steht im Gegensatz zum strategischen Handeln und kann sich nachteilig auf die Rendite auswirken.
Gründe für Aktionismus
Ein wichtiger Erklärungsansatz für Aktionismus liegt in unserem gesellschaftlichen Verständnis davon, wie man Geld “verdient”. Es herrscht die Überzeugung, dass Einkommen mit Arbeit verbunden ist und wer viel Arbeitet, verdient auch viel. Dieser Gedanke lässt sich nicht immer direkt auf die Börse übertragen, da hier oftmals und langfristig das passive “Buy and Hold” erfolgreicher ist als aktives Trading. Die Zeit ist auf der Seite der Anleger. Dennoch fällt es vielen Anlegern und besonders den Tradern schwer, einfach nichts zu tun. Sie haben die unterbewusste Überzeugung, nur durch Aktivität ihr Geld “verdient” zu haben. Dabei geht es nicht um impulsives Handeln durch bspw. Angst, Panik, Gier.
Auswirkungen von Aktionismus auf die Rendite
Aktionismus führt häufig zu unüberlegtem Kaufen und Verkaufen, was zu hohen Transaktionskosten und Verlusten führt. Da keine Strategie hinter diesen Handlungen steckt, zitiert eine Börsenweisheit treffend: “Hin und her macht Taschen leer.” Durch das ständige Umschichten des Portfolios verpasst man oft die besten Renditezeiten, und es entstehen unnötige Kosten.
Was könnte helfen? Strategien zur Vermeidung von Aktionismus
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass auch das Nichtstun eine aktive Entscheidung ist. Die eigentliche Arbeit – das Scannen nach Unternehmen und Aktien, das Analysieren und Aufbauen von Setups sowie die Entscheidungsfindung – erfolgt, bevor man sein Geld investiert. Danach sollte man seinen Plan laufen lassen und sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen beeinflussen lassen.
Dazu braucht es u.a. auch das Vertrauen in die eigene Analyse, sowie eine Positionsgröße, die zu einem selbst und dem eigenen Depot passt.
Langfristige Anlagestrategien und Diversifikation des Portfolios können das Risiko mindern und die Rendite stabilisieren. Auch automatisierte Anlagestrategien, wie sie von Robo-Advisors angeboten werden, können ebenfalls helfen, emotionale Entscheidungen zu vermeiden und eine disziplinierte Anlagestrategie umzusetzen.
Fazit
Aktionismus an der Börse kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Rendite haben. Anleger sollten daher besonnen handeln und eine gut durchdachte Anlagestrategie verfolgen. Langfristiges Denken, Diversifikation und der Einsatz von automatisierten Anlagestrategien sind dabei die besten Mittel, um aktionistischen Handlungen vorzubeugen und stabile Renditen zu erzielen. Profit oder Verlust sind “verdient” basierend auf der Arbeit, die man vor der eigentlichen Investition geleistet hat. Danach gilt es, die Füße und Finger stillzuhalten und dem Plan zu vertrauen. Sich nicht mit einer Handelsentscheidung oder Position damit wohl zu fühlen gibt wichtige Hinweise darauf, wo es anzusetzen gilt. Auch ist die Dokumentation des eigenen Handelns unerlässlich, möchte man sich langfristig verbessern und nachhaltig profitabel werden.