China erwägt Erhöhung von Zöllen auf importierte Fahrzeuge mit großem Hubraum
China prüft derzeit die Möglichkeit, die Zölle auf importierte kraftstoffbetriebene Fahrzeuge mit großem Hubraum zu erhöhen. Dies teilte das chinesische Handelsministerium am Dienstag mit. Die Maßnahme könnte als Reaktion auf jüngste Entwicklungen im Handelsstreit zwischen China und der Europäischen Union (EU) erfolgen, insbesondere im Zusammenhang mit den von der EU angekündigten Zöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge (EVs).
Ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums erklärte, dass die Regierung bereit sei, „alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Industrie und Unternehmen zu schützen.“ Dies sei Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abziele, auf internationale Handelskonflikte angemessen zu reagieren.
Die mögliche Erhöhung der Zölle auf Fahrzeuge, insbesondere solche mit großem Hubraum, könnte vor allem europäische Autohersteller betreffen, die auf den chinesischen Markt abzielen. Dieser Schritt könnte als Vergeltung für die von der EU beschlossenen Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge gesehen werden, die Peking als ungerecht empfindet.
EU und Frankreich kritisieren chinesische Maßnahmen
Im Zuge der Eskalation des Handelsstreits äußerten sich EU-Vertreter und Mitgliedsstaaten zunehmend kritisch gegenüber den jüngsten Entscheidungen Chinas. Der EU-Kommissar für Wirtschaft, Paolo Gentiloni, erklärte, es gebe „keinen Grund“ für China, auf die EU-Tarife für Elektrofahrzeuge mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren. Gentiloni betonte, dass die EU nur darauf abziele, faire Marktbedingungen zu schaffen und nicht, den chinesischen Automobilmarkt zu benachteiligen.
Auch das französische Handelsministerium verurteilte die von China verhängten Anti-Dumping-Zölle auf Brandy-Importe aus Europa. Ein Sprecher bezeichnete die Zölle als „unverständlich“ und fügte hinzu, dass „nichts sie rechtfertigt.“ Frankreich, als bedeutender Exporteur von Brandy, ist besonders von dieser Entscheidung betroffen und kündigte an, gemeinsam mit der EU auf diplomatischem und rechtlichem Wege gegen diese Maßnahmen vorzugehen.
Weitere Untersuchungen und Handelskonflikte
Die chinesische Regierung untersucht derzeit auch die Importe von Schweinefleisch und Milchprodukten aus der EU. Laut dem chinesischen Handelsministerium sollen die Rechte aller Beteiligten in diesen Untersuchungen umfassend geschützt werden, wobei eine objektive und faire Entscheidung auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse getroffen werde.
Die EU bereitet sich darauf vor, diese Maßnahmen vor der Welthandelsorganisation (WTO) anzufechten, um ihre Interessen zu verteidigen. Der Streit um die Zölle auf Elektrofahrzeuge und Brandy-Importe zeigt die zunehmende Spannungen zwischen China und der EU im Bereich Handelspolitik.
Mexiko und die Rolle chinesischer Importe
Parallel dazu gerät auch Mexiko in den Fokus der internationalen Handelsdiskussionen. Berichten des „Wall Street Journal“ zufolge plant Mexiko, Maßnahmen zu ergreifen, um die Importe aus China zu begrenzen, wobei es eng mit US-amerikanischen Unternehmen zusammenarbeiten will. Ein mexikanischer Handelsbeamter betonte, dass Mexiko „kein Sprungbrett von Asien in die USA“ sei und sich gegen unfaire Handelspraktiken wehren werde. Dies deutet auf eine mögliche Verschiebung in der globalen Handelslandschaft hin, bei der sich verschiedene Länder neu positionieren, um ihre Märkte zu schützen.
Resümee
Der Handelskonflikt zwischen China und der EU spitzt sich weiter zu, da China mögliche Vergeltungszölle auf importierte Fahrzeuge mit großem Hubraum in Betracht zieht und bereits Anti-Dumping-Zölle auf europäische Brandy-Importe verhängt hat. Gleichzeitig dauern die chinesischen Untersuchungen zu europäischen Schweinefleisch- und Milchimporten an, was zu einer weiteren Verschärfung der Handelsbeziehungen führen könnte. Die EU reagiert mit Kritik und plant, die Maßnahmen bei der WTO anzufechten, während auch andere Länder wie Mexiko ihre Positionen gegenüber China und dessen Handelspolitik schärfen.