Veränderte Aktien-Anleihen-Korrelation und ihre Auswirkungen auf die Portfoliodiversifikation

Empirische Ergebnisse zeigen, dass die Korrelation zwischen US-Aktien und Anleihen zwischen 1965 und 2000 positiv war, seit 2000 nach der Dotcom-Krise negativ und in den letzten Jahren wieder positiv.
Dazu wurden 10-jährigen US-Staatsanleihe und der S&P 500 Index herangezogen und das Halten für andere Anleihelaufzeiten von mehr als einem Jahr. Das Verhalten der Aktien-Anleihen-Korrelation ist jedoch bei kürzeren Laufzeiten anders. In diesem Fall sind häufigere Perioden positiver und negativer Korrelationen zu beobachten.

In den letzten zwei Jahrzehnten (2000-2019) haben Investoren von einer glücklichen Phase der Diversifikation profitiert. Sinkende Zinssätze führten zu guten Renditen auf dem Anleihenmarkt und einer negativen Korrelation zwischen Aktien und Anleihen, die bei Kursrückgängen an den Aktienmärkten hilfreich war. Jüngst hat jedoch eine steigende Aktien-Anleihen-Korrelation viele Investoren besorgt, da die attraktiven Wechselwirkungen zwischen Anleihen und Aktien nachlassen und somit die Diversifikation gefährden könnten. Trotz dieser Bedenken ist es irreführend zu sagen, dass der Anleihenmarkt weniger attraktiv ist, da er höhere Carry-Erträge generiert hat.

Betrachtet man die Zeit vor 2000, so war die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen positiv, was keine gute Diversifikation impliziert. Dennoch war die nominale Performance eines diversifizierten Aktien-Anleihen-Portfolios im Zeitraum 1980-1999 (positive Korrelation) besser als im Zeitraum 2000-2019 (negative Korrelation). Die Sorge der Investoren betrifft daher weniger die Performance, sondern vielmehr das Risiko. Die erwartete Rendite von Portfolios hängt nicht von den Korrelationen ab, diese beeinflussen lediglich die Volatilität und andere statistische Merkmale der Gewinne und Verluste.

Investoren bevorzugen eine negative Aktien-Anleihen-Korrelation, um ihre Aktienexponierung abzusichern, Drawdowns zu reduzieren und die kurzfristige Performance zu glätten. Negative Korrelation ist somit ein Managementinstrument für aktive Investoren, während Buy-and-Hold-Investoren weniger auf das Niveau und das Vorzeichen der Korrelation achten.

Folgen Sie mir für weitere Einblicke in die Welt der Finanzmärkte und effektiven Portfoliostrategien.

Quelle: “Stock-Bond Correlation: Theory & Empirical Results”; Portelli and Roncalli; Amundi Asset Management, University of Evry

Es wurde kein Alt-Text für dieses Bild angegeben.

Schreibe einen Kommentar