KW 1 – der wöchentliche Überblick: Rückblick, Ausblick, Neuerungen und Ziele setzen

1. Rückblick: Wirtschaftsdaten und Marktentwicklungen

In der vergangenen Woche (31. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025) gab es einige bedeutende Ereignisse, die Auswirkungen auf die Finanzmärkte hatten:

  1. Neujahrsfeiertage: Der Beginn des Jahres brachte eine Reihe von Feiertagen in verschiedenen Ländern mit sich, was zu geringeren Handelsvolumina und vorübergehenden Marktverzögerungen führte. Die wichtigsten Finanzmärkte in Ländern wie Deutschland, den USA, Großbritannien, Japan und Brasilien waren entweder geschlossen oder hatten verkürzte Handelszeiten.
  2. Einkaufsmanagerindizes (PMI):
    • Der EMI für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland (Dezember) lag bei 42,5, was auf eine anhaltende Kontraktion in der Industrie hinweist. Dies ist ein negatives Signal für die deutsche Wirtschaft und könnte zu einer schwächeren Marktentwicklung führen.
    • Der US-EMI für das verarbeitende Gewerbe (Dezember) lag bei 49,4, was die Kontraktion im US-Sektor andeutet, aber nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Dies könnte eine gedämpfte Marktstimmung in den USA und weltweit zur Folge haben.
  3. Arbeitsmarktdaten:
    • In den USA stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht auf 211.000 (von 222.000), was auf eine Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt hindeutet.
    • In Deutschland gab es mit 10.000 neuen Arbeitslosen (gegenüber einer Schätzung von 15.000) einen besseren Arbeitsmarktbericht. Dies könnte die Stimmung auf den europäischen Märkten etwas verbessern.
  4. Rohöl-Lagerbestände: Die US-Rohöllagerbestände sanken um 1,178 Millionen Barrel, was ein leicht positives Signal für den Ölmarkt und die Inflationserwartungen sendete.

2. Ausblick: Ereignisse kommender Woche

In der kommenden Woche (6. Januar 2025 bis 10. Januar 2025) wird der reguläre Handel wird wieder Fahrt aufnehmen. Zu beachten ist der 09.01.2025 Nationaltrauertag zu Ehren Jimmy Carter. Ein Börsenfeiertag in den USA, d.h. an diesem Tag bleiben die US-Börsen geschlossen.

Daneben stehen mehrere wirtschaftliche Ereignisse an, die potenziell Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben werden:

  1. Einkaufsmanagerindizes (EMI) für Dienstleistungen:
    • Deutschland (6. Januar): Der EMI für Dienstleistungen in Deutschland wird voraussichtlich bei 51,0 liegen, was eine moderate Expansion im Dienstleistungssektor signalisiert. Ein besseres Ergebnis als der Vormonat (49,3) könnte zu einer positiven Marktreaktion führen.
    • USA (6. Januar): Der US-EMI für Dienstleistungen wird auf 58,5 prognostiziert (vorher: 56,1), was eine beschleunigte Expansion in diesem Sektor anzeigt. Ein positives Ergebnis könnte das Vertrauen in den US-Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum stärken.
  2. Verbraucherpreisindex (VPI):
    • Deutschland (6. Januar): Der monatliche VPI wird auf +0,3% und der jährliche VPI auf 2,4% geschätzt. Ein höherer Preisauftrieb als erwartet könnte Inflationserwartungen anheizen und die Marktstimmung beeinflussen, vor allem im Hinblick auf zukünftige geldpolitische Entscheidungen.
    • Eurozone (7. Januar): Der jährliche VPI für die Eurozone wird ebenfalls bei 2,4% erwartet, was den aktuellen Inflationstrend widerspiegelt und die Erwartungen für die EZB-Politik beeinflussen könnte.
  3. US-Arbeitsmarkt:
    • JOLTS Stellenangebote (7. Januar): Ein stabiler Wert von 7,7 Millionen offenen Stellen könnte den Arbeitsmarkt in den USA als weiterhin robust darstellen, was für die Aktienmärkte und den US-Dollar positiv ist.
    • ADP-Beschäftigungsänderung (8. Januar): Es wird ein moderates Wachstum von 131.000 neuen Arbeitsplätzen erwartet. Ein stärkerer Anstieg könnte die Märkte positiv stimmen, während ein schwächeres Ergebnis Bedenken über das Wirtschaftswachstum schüren würde.
  4. Rohöl-Lagerbestände (8. Januar): Ein Rückgang der Rohöllagerbestände um 1,178 Millionen Barrel könnte den Ölpreis unterstützen und die Märkte insgesamt positiv beeinflussen, insbesondere in den USA.
  5. US-Arbeitsmarktdaten (10. Januar):
    • Durchschnittliche Stundenlöhne und Beschäftigung (Dezember): Die Stundenlöhne werden voraussichtlich um 0,3% steigen, während die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft auf 154.000 geschätzt wird, was unter der vorherigen Zahl von 227.000 liegt. Diese Zahlen werden die US-Wirtschaft und die Inflationsdynamik beeinflussen.
    • Arbeitslosenquote: Eine stabile Arbeitslosenquote von 4,2% könnte die Märkte beruhigen, während eine schlechtere Zahl Unsicherheit hervorrufen würde.

Zusammengefasst könnte die kommende Woche durch eine Vielzahl wichtiger Indikatoren, insbesondere aus dem Dienstleistungssektor und dem US-Arbeitsmarkt, geprägt werden. Positiv ausfallende Wirtschaftsdaten könnten die Marktstimmung unterstützen, während schwächere Ergebnisse Sorgen über das Wirtschaftswachstum und die Inflation hervorrufen würden.


3. DAX

Nach dem Erreichen des ersten Korrekturlevels in der Vorwoche und einer folgenden Stabilisierung, zeigte der DAX in der vergangenen Woche eine verhaltene Erholungsbewegung. Diese ist mit dem Rücksetzer am Freitag nicht weit gekommen und notiert mit nichtmal 0,3% nur knapp über dem Start in die erste Handelswoche.

Die Erholung von der Unterstützung um 19.670 könnte den Kurs nun an den Widerstand um 20.245 weiterführen. Dort wird es sich entscheiden, ob es zur Rückkehr an das Allzeithoch kommt oder wieder Abwärts geht. Ziel wäre wieder das vorige Tief bzw. Unterstützung.

Diese Erholung könnte auch eine Bärenflagge darstellen. Sollte die Schwäche im regulären Handel anhalten und der Kurs die Flagge nach unten verlassen, steht ein Retest des vorigen Tiefs und Unterstützung an. Bildet sich ein erneuter Boden ist von einer weiterführenden Seitwärtsbewegung auszugehen.
Bricht der Boden von einer weiteren Korrekturwelle Richtung Korrekturlevel 2 um 19.186 (+/-).


4. S&P500

Der SPX hatte in der vergangenen Woche bereits Schwäche gezeigt und vom Durchbruch aus der Topbildung wieder zurückgesetzt. Jedoch wurde Ende der Woche das Tief verteidigt und damit eine Unterstützung bestätigt. Der Kurs setzte am Freitag wieder zur Erholung an.

Steigt der Kurs nun über das vorige Tageshoch, macht dies einen Rücklauf an das Hoch um 6.040 Punkte wahrscheinlich.

Setzt im regulären Handel wieder die Schwäche durch und das Tief bricht, kommt eine Korrekturfortsetzung Richtung 5.700 – 5.650 Punkte.


5. Neuerungen im 2025

Das Jahr 2025 bringt viele Änderungen und Neuerungen, die unseren Alltag beeinflussen werden. Hier sind einige der wichtigsten Änderungen:

Für Bürgerinnen und Bürger

  • Grundfreibetrag: Erhöhung um 312 Euro auf 12.096 Euro.
  • Kinderfreibetrag: Erhöhung um 30 Euro auf 3.336 Euro pro Elternteil.
  • Kindergeld: Steigerung auf 255 Euro pro Kind und Monat.
  • Solidaritätszuschlag: Anhebung der Freigrenze auf 39.900 Euro.
  • Kinderbetreuungskosten: Höchstbetrag wird auf 4.800 Euro je Kind erhöht.
  • Photovoltaikanlagen: Steuerbefreiung für Anlagen bis 30 kWp je Wohn- oder Gewerbeeinheit.

Für Arbeitnehmer

  • Mindestlohn: Anstieg auf 12,82 Euro pro Stunde.
  • Elterngeld: Erhöhung des Elterngeldes und Senkung der Einkommensgrenze für den Bezug.
  • Minijobs: Erhöhung der Verdienstgrenze auf 556 Euro pro Monat.
  • Grundfreibetrag: Steigerung auf 12.084 Euro.
  • Kindergeld: Erhöhung auf 255 Euro pro Monat.

Für Rentner

  • Renten: Erhöhung aufgrund der positiven Lohnentwicklung.
  • Steuern: Erhöhung des steuerpflichtigen Rentenanteils.

Für Mieter

  • Mietpreisbremse: Neue Regelungen zur Begrenzung der Mieten.
  • Grundsteuer: Erhebung auf Grundlage des reformierten Rechts.
  • Gebäudeenergiegesetz: Zusätzliche Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden.

Weitere Änderungen

  • CO2-Abgabe: Steigerung von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne.
  • Kfz-Versicherung: Steigerung der Prämien um bis zu 20%.
  • Krankenversicherung: Erhöhung des Zusatzbeitrags.
  • Pflegeversicherung: Beitragserhöhung und Steigerung der Leistungsbeträge.
  • Stromumlagen: Erhöhung um 1,3 Cent pro Kilowattstunde.
  • Deutschlandticket: Preissteigerung auf 58 Euro pro Monat.
  • E-Rechnung: Verpflichtung zur Nutzung elektronischer Rechnungen zwischen Unternehmern.
  • Elektronische Patientenakte: Einführung für alle gesetzlich Versicherten.
  • Barrierefreiheit: Ab Juni 2025 müssen bestimmte Produkte und Dienstleistungen barrierefrei sein.
  • Post- und Paketversand: Erhöhung der Preise und längere Zustellzeiten.
  • Grundsteuer-Reform: Anpassung der Erhebung nach einem neuen Modell, das die Nachbarschaft berücksichtigt.
  • EU-einheitliches Ladekabel: USB-C als einheitlicher Standard für Smartphones und Tablets.
  • Echtzeitüberweisungen: Einführung ab Januar 2025.
  • Namensrecht: Ab Mai 2025 können Nachnamen flexibler gewählt werden.

Besonders zu beachten ist, dass die CO₂-Bepreisung ab 2027 deutlich ansteigen könnte, wenn die Zertifikate nicht mehr pauschal bepreist, sondern frei gehandelt werden. Experten prognostizieren einen möglichen Anstieg auf etwa 200 Euro pro Tonne, was eine nahezu Vervierfachung des aktuellen Preises bedeutet. Dies wird vor allem den Verkehr und die Heizkosten erheblich verteuern. Es empfiehlt sich daher, das Jahr zu nutzen, um zu prüfen, welche Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen werden können. Ein Beispiel wäre der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine moderne Wärmepumpe, um frühzeitig von den potenziellen Einsparungen zu profitieren.


6. Sich SMARTe Ziele setzen

Haben sie sich Vorsätze oder überhaupt etwas für das neue Jahre vorgenommen? Anschließend an meine vorigen Anregungen zu guten Vorsätzen, können sie auch nochmal ihre Zieldefinition durchgehen. Es bietet sich das System S.M.A.R.T.-er Ziele an.

Wachstum durch Planung und SMART-Ziele

Das „S.M.A.R.T.“-System ist eine bewährte Methode zur Festlegung von klaren und erreichbaren Zielen. Der Begriff „SMART“ steht dabei für die fünf Eigenschaften, die ein Ziel haben sollte:

  • S steht für spezifisch: Klar definieren, wann das Ziel erreicht ist.
  • M steht für messbar: Ein Ziel, das messbar ist, damit man seinen Fortschritt verfolgen kann.
  • A steht für erreichbar: Ein realistisches Ziel, das nicht zu entmutigend schwer ist.
  • R steht für relevant: Ein Ziel, das wirklich wichtig ist.
  • T steht für zeitlich begrenzt: Das Ziel muss ein festgelegtes Abschlussdatum haben.

Durch diese fünf Kriterien wird das Ziel klar, messbar und fokussiert, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es tatsächlich erreicht wird.


Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche und viel Erfolg.

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